Die Neuzeit: Wie alles begann...
"Alle Freunde schwerer Maschinen, alle Elefantentreiber, alle liebevollen Veteranen-Pfleger, alle, die ein Reitpferd der Technik besitzen sind eingeladen zur Motorrad-Ranch in Brilon."
Wer hätte geahnt, dass mit dieser Anzeige 1975 in der Motorradzeitung von Norbert und Paula Pirone die abenteuerliche Idee eine eigene Herberge für Motorradfahrer zu schaffen – damals die erste ihrer Art überhaupt – ein ganz neuer Markt erschlossen wurde: die Motorradfahrer-Touristik, die heute noch boomt. Die Biker waren begeistert und kamen und kommen seither in Scharen.
1978 kauften Norbert und Paula Pirone die abbruchreife Villa Löwenherz in Lauenförde. Getragen vom sprichwörtlichen Familiengeist der Motorrad-Fahrer und der vier Kinder: Barbara, Stephan, Martha und Almuth, schafften es die Pirones, aus der Villa-Ruine eine internationale Begegnungsstätte für Motorradfahrer zu machen.
Als 1995 die Pirones die Villa Löwenherz ihren Kindern Martha und Stephan überließen, hatten die "Alten" längst neue Visionen.
Die agilen Eheleute krempelten die Ärmel hoch und – anstatt sich etwas Ruhe zu gönnen – kauften sie vom Herzog von Ratibor und Fürst zu Corvey die Burg-Anlage und erweckten die mittelalterliche Tonenburg wieder zu neuem Leben.
Vom noch gut erhaltenen, teilweise renovierten Wehrturm hat man einen wundervollen Ausblick in schier endlose Weiten: Albaxen, Stahle, Fürstenberg, Holzminden, im Kranz der Weserberge, am Horizont hinlaufend das Massiv des Sollings und des Ith, die Türme von Lüchtringen und Corvey - dieses Ineinandergreifen von Wasser und Land - sie schaffen ein unvergleichliches Panorama.
Seit ihrer Eröffnung 1998 hat sich die Tonenburg in Höxter-Albaxen an der Weser als beliebter Treffpunkt für Fahrrad-, Kanu- und Motorradfahrer, wie auch für Familien und Freizeit-Urlauber etabliert.
2003 war die Grundsteinlegung für einen "Memorial-Brunnen" auf dem Burghof. Die Tonenburg-Fans haben die Gelegenheit, ihrem Namen ein Denkmal zu setzen. Viele Gruppen, Vereine und Clubs aber auch Einzelgäste, Familien und Hochzeitspaare brachten schon beschriftete Steine aus ihrer Heimat mit, die beim alljährlichen Brunnenfest auf der historischen Tonenburg-Hofanlage eingemauert werden.
Besuchern bietet die Burg heute Besichtigungs- und Einkehrmöglichkeiten. Ein "Museum der Tonenburg" im Kellergewölbe gehört ebenso dazu, wie das Restaurant "Alte Brennerei" und ein Hotelbetrieb.
Das Ackerhaus von 1675 und der König-Harald-Saal (mit Kreuzgradgewölben und Kapitellen) haben sich zu beliebten Veranstaltungsorten gewandelt, in denen neben Kleinkunst-, Konzert- und Liederabenden auch "rauschende Feste" gefeiert werden.
Seit 01.03.2013 haben Paula und Norbert Pirone die Geschäfte an Gesine Kramer und Pete Mackenroth übergeben. Die beiden Unternehmer aus Hamburg führen die Burg unter neuer Flagge und mit frischem Konzept weiter. Gesine Kramer, die gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Antje als Motorradtrainerinnen 15 Jahre in Hamburg unter dem Logo "sister-act" Motorradtrainings, Touren und Seminare rund um das Motorradfahren angeboten haben, bieten nun den Tonenburg BesucherInnen die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten mit und auf dem Motorrad zu verbessern... ja und Pete: Er brachte Musik auf die Burg. Jahrelang war er Frontmann der Cover-Rock-Band "Copyshop" aus Hamburg, jetzt gibt es in der Motorradsaison jeden Samstag für die Gäste "was auf die Ohren" und im Ackerhaus finden regelmäßig Musik-Events statt. Hier ist IMMER was los und die Geschichte geht weiter...